Gedruckte Fotos reflektieren das Umgebungslicht. Dieses reflektierte Licht fällt in das Auge des Betrachters und ermöglicht so die Bildwahrnehmung. Das Licht, das von einem Papierfoto im hellen Sonnenlicht im Freien reflektiert wird, unterscheidet sich erheblich von dem Licht, das vom gleichen Foto in einem Innenraum bei Nacht reflektiert wird. Problematisch ist, dass Monitore nicht das Umgebungslicht reflektieren, sondern selbst Licht ausstrahlen. In der Praxis führt diese Tatsache dazu, dass sich beim Vergleich mit gedruckten Farben Unterschiede ergeben.
Jeden Tag betrachte ich mich – Ich kenne meine Gesichts/Haarfarbe.
Die Frage ist, unter welchen Lichtbedingungen betrachten Sie sich ?
Der Farbbereich reicht von der Glühbirne welche uns als oranges Farbspektrum im Vergleich zum Tageslicht erscheint bis zum Motiv bei blauem Himmel im Schatten welches uns mit einem Blaustich erscheint.
Unter welchen Lichtbedingungen haben Sie nun ein Bild von Ihnen vor dem geistigen Auge?
Generell kann man sagen arbeiten die Blitzlampen einer Studioblitzanlage im Bereich von ~5500-6000K.
Betrachtet man die Haarfarbe übers Jahr gesehen, so sieht man eine Veränderung.
Eine Person, welche in den Wintermonaten fotografiert wird, hat also tendenziell dunklere Haare. Vergleicht man den Fotoausdruck vom Februar nun mit der braungebrannten Person im Sommer (zB.: Juli) ergibt sich zwangsweise ein Unterschied.
Ein Leuchtmittel (zB.: Glühbirne) geht kaputt. Was tun? Beim Nachhauseweg ab in den Baumarkt und ein neues Leuchtmittel kaufen. LED Leuchtmittel sind gerade angesagt. Doch welche?
Energiesparlampen werden auf einige Spitzen des Farbspektrums designed, dadurch fallen Farbnuancen einfach heraus. Diese fehlenden Farben kann unser Auge folglich nicht erkennen - Sie existieren einfach nicht.
Betrachten wir nun ein Bild unter diesen Energiesparlampen dann fehlen uns Farbnuancen. Plötzlich erhält das so schöne blonde Haar ihrer Tochter einen unschönen Rotstich.
Farbwiedergabeindex
Mit dem Farbwiedergabeindex Ra wird die Farbwiedergabegenauigkeit von Lampen angegeben.
Achtung! Es wird die Wiedergabe von 8 Pastellfarbentönen nach DIN 6169 geprüft, doch nicht die der verbleibenden gesättigten Farben (Rot, Gelb, Grün, Blau ...).
Durchschnittlicher RA-Wert
Sie bereiten sich für ein Fotoshooting vor oder Sie schminken sich für den täglichen Antritt zur Arbeitsstätte. Hat das Leuchtmittel nun Einfluss darauf wie ich mich schminke?
Schminken Sie sich unter Kunstlicht (Glühbirne, warmer Farbton ~2700K) dann werden Sie tendenziell zu kühleren Farben greifen. Als Folge ist ihr Makeup im Tageslicht beim Mittagessen höchstwahrscheinlich zu kühl.
Visagisten schminken unter Lichtbedingungen einer Vollspektrum Lichtquelle bei Tageslicht (~5500K)
Das Bild ist auf meinem Anzeigegerät (Handy, Tablett, Monitor …) zu hell/dunkel.
Für welche Lichtsituation haben Sie die Helligkeit ihres Gerätes nun eingestellt? Für die Mittagssonne oder bei völliger Dunkelheit / Nacht?
In der Regel werden Monitore vom Konsumenten mit der Werkseinstellung betrieben welche so eingestellt ist, dass der Monitor alles mit knackigen Farben, extrem scharf und hell darstellt.
Für den Kunden ganz normal. Aus Sicht eines Fotoausdrucks ist dies allerdings übersättigt und überschärft.
Trotzdem man externe Einflüsse als Fotograf soweit wie möglich erkennt und diese im Lichtaufbau behandelt, spielt die Unvorhersagbarkeit des Umgebungslicht in die Aufnahme hinein.
Betrachtet man ein Bild einer Situation einzeln, so fällt eine geringe Farbabweichung in eine Richtung kaum auf. Betrachtet man nun eine Serie von Bildern aufgenommen über mehrere Stunden (3, 4 - 8h) und vergleicht nun Bilder vom Beginn und Ende der Aufnahmereihe, so spielt das Umgebungslicht eine große Rolle.
Farben in unmittelbarer Umgebung wirken sich auf die Bild-/Farbwahrnehmung aus.
Hier kurz ein Testfall:
Und noch ein Testfall
Und noch ein Testfall
Mein Kind hat gelbe Zähne auf dem Foto.
Betrachten wir das Bild als gesamtes und begeben wir uns auf die Suche nach anderen weissen Stellen. Ist das Auge (Bindehaut) weiß? Ist das Hemd oder der Kragen des Shirts weiß?
Ja, dann liegt hier wahrscheinlich eine Verfärbung der Zähne vor. Zähne nehmen gerne und schnell die Farbe von Lebensmitteln an. Ein Kaffee vor der Aufnahme zu sich genommen oder noch ein bisschen vom Aufstrichbrot bevor der Kindergartenfotograf kommt, und schon sind die Zähne nicht mehr weiss.
Auch ist die Dichte des Zahnschmelzes von Zahn zu Zahn unterschiedlich und lässt diese in den schönsten Nuancen beim Auftreffen von Blitzlicht schillern.
Retusche wird gerne als Zusatzdienstleistung angeboten und ermöglicht das Augen und Zahnweiß anpassen.
Auch wenn ich nun jemand enttäuschen muss, aber "das originale Bild" gibt es nicht.
Eine Kamera nimmt Bilder anhand von getätigten Einstellungen auf. Diese Einstellungen können nun bewußt vom Fotografen gewählt worden sein oder mit einem Überraschungseffekt durch den Automatikmodus. Der Automatikmodus, sei es Weißabgleich oder Belichtung stellt Werte nach Algorithmen des Herstellers ein.
Das Bild wird vom Fotografen zusammengestellt indem die Lichtquelle und Lichtfarbe gewählt wird, die Schärfe, der Weißabgleich, der Hintergrund usw. festgelegt wird.
Im Automatikmodus stellt in der Regel der Fotograf nichts davon ein und wird wie bei einer Überraschungsparty mit einem Bild beglückt.
Nach getätigter Aufnahme wird nun das Bild als jpg gemäß dem Design, Wünschen, Vorlieben der Hersteller erstellt und abgespeichert. Fotografen verwenden hier das RAW Format um sich in den Reserven und Möglichkeiten nicht gleich von Anbeginn an zu limitieren.
Einflüsse auf die Farben eines Bildes zum Zeitpunkt der Aufnahme gibt es unzählige, wie wir in den Absätzen oben erfahren durften. Mit Hilfe eine Graukarte stellt der Fotograf die Farbkanäle der Kamera auf die jeweilige Lichtsituation ein und vermindert so einen ungewolten Farbstich am Aufnahmeset durch das Umgebungslicht.
Fotografen verwenden für den Weißabgleich (Farbe) und Helligkeit eine Graukarte. Diese Karte weist ein neutrales Grau auf und ermöglicht der Kamera somit Farben aufzunehmen, ohne den oben genannten externen Farbeinfluss. Dadurch wird gewährleistet, dass das Weiß des Motivs (zB.: Hemd, Papier) auch wirklich weiß im Bild dargestellt wird.
Weiters wird damit die mittlere Belichtung ermittelt, um das Bild weder überbelichtet noch unter- belichtet aufzunehmen.
Um einen Farbstich festzustellen, kann man als ersten Ansatz eine helle weiße Stelle im Bild suchen welche allerdings noch Bildinformation hat (keine rein weiße oder weiß geblitzt Stelle) und diese auf Farben analysieren.
Blitzlampen werden in der Regel für Tageslicht (Vormittags-/Nachmittagssonne ~5500K) produziert.
Wie schon beschrieben im Absatz "Farbtemperatur" beinflußt das Betrachtungs-/Umgebungslicht maßgeblich, wie wir das Bild (Farbe und Helligkeit) wahrnehmen.
Ja welches Licht darf es nun sein, um die Farbe und Helligkeit richtig auf meinem Bild zu betrachten?
Ein Bild unter Tageslicht zu betrachten ist nicht machbar da sich Tageslicht (Vormittag/Nachmittag, Mittagssonne oder im Schatten?) im Minutentakt ändert. Einmal heller, einmal dunkler, dann kommt wieder eine Wolke vorbei.
Hierzu wurde das Normlicht definiert, welches man hauptsächlich in der Druckerei vorfindet, in Grafikbüros und auch bei Fotografen um eine qualitative Aussage treffen zu können.
Vegleicht man den Bildeindruck unter verschiedenen Lichtarten, so werden Sie staunen wie sich die Farben ändern (Stichwort: Blond) und welche Farben plötzlich sichtbar werden.
Alle Bilder bei Fotodesign Unterleithner werden unter Normlicht kontrolliert und sollte aus irgendeinem Grund eine Optimierung notwendig sein, farb- und helligkeitsmäßig nachjuistiert.
Was ist der Unterschied zwischen Studio versus Reportage?
Studio
Reportage